In den analogen und virtuellen Spielbanken dieser Welt stehen zumeist Roulette und Poker ganz groß im Rampenlicht. Baccarat kommt dabei oft ein wenig zu kurz, obwohl es sich um ein spannendes Spiel handelt, das leicht zu erlernen ist. Die Adelsschicht zeigte sich in historischen Zeiten begeistert von diesem Kartenklassiker, darum wird Baccarat sogar noch bis heute das „Spiel der Könige“ genannt. Wir meinen: Es lohnt sich, genauer hinzusehen, um vielleicht ein neues Freizeitvergnügen zu entdecken!
Die frühesten Wurzeln liegen wohl in der Antike
Die erste schriftliche Erwähnung zum Thema Baccarat stammt aus dem 19. Jahrhundert, liegt also gar nicht so weit von unserer Zeit entfernt. Doch Forscher vertreten die Ansicht, dass die Wurzeln des Spiels sehr viel weiter zurückreichen, sogar bis in die Antike. Ein Vorgänger soll das chinesische Pai Gow gewesen sein, hier kamen noch keine Papierkarten zum Einsatz, sondern Kacheln. Die Zahl 9 stellt die höchste Punktzahl dar, genau wie beim Baccarat. Auch die alten Römer kannten Spiele, die die 9 in Mittelpunkt allen Strebens stellten – doch eine genaue „Ahnentafel“ des Baccarats lässt sich aus diesen recht dürftigen Informationen nicht erstellen.
Entwicklung der Tischkartenspiele in der Moderne
Das Tischkartenspiel entwickelte sich wohl im frühen 14. Jahrhundert, damals gab es ausschließlich teurere, handbemalte Karten für gut betuchte Leute. Erst als die Druckmaschine allgemeine Verbreitung fand, konnten sich auch ärmere Schichten eigene Kartensets leisten. In Italien entwickelte sich das Tarrochi, das mit dem heutigen Baccarat relativ eng verwandt scheint. Der Italiener Felix Falguiere widmete sich im 15. Jahrhundert dem Tarot-Kartensatz und kreierte daraus einen Vorläufer des Baccarats. Doch bis ins 21. Jahrhundert war es von dort noch ein sehr, sehr weiter Weg, der viele verschiedene Einflüsse mit sich brachte, deren Spuren heute verwischt sind.
So funktioniert das Spiel
Woher genau die heutigen Spielregeln stammen, liegt entsprechend im Unklaren. Doch eines ist sicher: Sie sind absolut nicht kompliziert, sodass jeder, der möchte, sich im Nu mitten im Spiel befindet. Baccarat spielt man mit sechs Paketen Spielkarten à 52 Blatt. Die Spieler treten gegeneinander an, jede Runde wird wie bei anderen Casino-Spielen auch von einem Croupier geleitet. Der Teilnehmer, der rechts neben dem Croupier sitzt, fungiert als Banquier; er bestimmt die maximale Höhe des Einsatzes. Nun darf jeder Mitspieler seine Wette abgeben: Gewinnt er selbst oder das Haus? Gibt es vielleicht ein Unentschieden? Erst, wenn die Jetons auf dem Tisch liegen, gibt der Croupier die Karten aus.
Die Karten und ihre Werte
Es gilt, mit zwei oder höchstens drei Karten möglichst zielgenau auf 9 Punkte zu kommen – je näher der Gesamtwert an der magischen Zahl liegt, desto besser. Ein Ass zählt einen Punkt, eine Zehner- oder Bildkarte liegt bei 0. Die mit den Zahlen den 2 bis 9 versehenen Karten entsprechen ihrem Nennwert, so einfach ist das. Ergibt sich eine Summe von 10 Punkten oder mehr, dann ist nur die Einerstelle relevant. Eine 8 und eine 4 ergeben zusammen also 2 und nicht 12. Eine 7 und eine 3 addieren sich zur 0 statt zur 10. Jeder Spieler hat zunächst zwei Karten auf der Hand und tritt direkt gegen das Haus an. Unter bestimmten Umständen kommt eine dritte Karte hinzu, doch darüber sprechen wir später.
Wer nach dem Austeilen bereits 8 oder 9 Punkte auf der Hand hat, der darf sich über eine sogenannte „Natural Hand“ freuen. Damit ist der Sieg noch nicht eingefahren, denn die Bank kann selbstverständlich ebenso gut im Rennen liegen. Die Natural 9 ist natürlich besser als die Natural 8, weil die 9 nun einmal das Ein und Alles im Baccarat ist. Haben Bank und Spieler beide eine 8 oder 9, kommt es zum Unentschieden. Wer darauf gewettet hat, der ist in diesem Moment fein raus.
Wann kommt die dritte Karte ins Spiel?
An dieser Stelle wird bereits deutlich, dass ein Baccarat-Spiel sehr zügig zu Ende gehen kann. Nur dann, wenn eine dritte Karte ins Spiel kommt, verzögert sich dieses Ende noch ein bisschen. Kommt der Spieler im ersten Anlauf nur auf 0 bis 5 Punkte, dann wird es auf jeden Fall Zeit, noch einmal abzuheben. Bei 6 oder 7 Punkten bleibt alles wie gehabt, das Blatt vergrößert sich nicht.
Für den Dealer gelten ähnliche, aber enger gestrickte Regeln, sie fokussieren sich nicht nur auf die Punktezahl der Bank, sondern auch auf die des Spielers. Hier wird es ein wenig komplexer, doch die Bank weiß normalerweise ganz genau, was zu tun ist. Sollte es Unsicherheiten geben, dann genügt es, eine Tabelle auf den Tisch zu legen, die genaue Angaben enthält, bei welchem Punkteständen die Bank ziehen und wann sie sich mit zwei Karten zufriedengeben muss.
Seitenwetten erhöhen die Spannung
Manchmal besteht die Möglichkeit, vor dem Austeilen der Karten nicht nur eine der oben genannten Hauptwetten abzuschließen, sondern auch Seitenwetten zu platzieren. Dafür kann es durchaus ein paar Euros extra geben, wenn das Endergebnis stimmt. Vielleicht ist der Spieler der Ansicht, dass er mit einem Pärchen in die nächste Runde startet – dafür läge die Auszahlungsquote immerhin bei 11:1. Es gibt noch viele weitere Nebenwetten, aber ob sie wirklich zugelassen sind, hängt vom jeweiligen Casino ab.